Putz und Farbe dienen nicht nur der Verschönerung der Fassade. Sie bieten dem darunter liegendem Mauerwerk Schutz vor der Witterung. Um Schäden am Bauwerk zu verhindern, sollten Sie Fassaden regelmäßig von einem
Fachmann überprüfen lassen. Die Diagnose vor der Fassadensanierung ist unerlässlich, um den Umfang der anstehenden Maßnahmen zu bestimmen.
Beurteilung von Fassadenschäden
Der Fachmann unterscheidet zwischen oberflächlichen Schäden und solchen, die auch tiefere Schichten erreichen.
Oberflächliche Schäden sind verschmutzte Anstriche, die auf äußeren Einwirkungen, wie beispielsweise Autoabgasen beruhen. Auch Ablösungen der Farbschicht zählen dazu. Im ersten Fall sind keine Maßnahmen erforderlich, im zweiten sollte schnellstens eine Ausbesserung erfolgen.
In die Tiefe gehende Schäden sind von optischen oberflächlichen Schäden oft schwer zu unterscheiden. Farbänderungen, die auf Rost in tieferen Bauteilen beruhen, zeigen einen schweren Schaden an. Sie unterscheiden sich vom Aussehen aber kaum von äußerlich verursachten Verfärbungen. Abgeplatzter Putz und Ausblühungen sind eindeutige Zeichen, dass Sie sofort mit der Fassadensanierung beginnen sollten. Risse muss ein Fachmann genau beurteilen.
Risse in Fassaden
Ein Riss kann harmlos sein oder einen schweren Strukturschaden anzeigen. Die Beurteilung durch einen Fachbetrieb ist daher ratsam.
Oberflächenrisse durchziehen die Farbschicht und reichen bis in die oberste Putzschicht. Der Putz ist fest und löst sich nicht ab. Es handelt sich meist um Spannungsrisse, die in den Ecken der Fensterlaibungen beginnen.
Tiefe oder vollständige Risse gehen durch die gesamte Dicke des Putzes und können auch in die Bausubstanz reichen. Sie durchziehen manchmal die Oberfläche ganzer Wände. Es handelt sich oft um Setzrisse. Experten testen mit einem sogenannten Gipspflaster, ob das Mauerwerk noch in Bewegung ist.

Viele Experten teilen Risse in 4 Kategorien ein:
- Oberflächenrisse: Sie befinden sich in der Oberflächenschicht des Putzes.
- Mikrorisse: Sie gehen tief in den Putz, sind aber so fein, dass dies keinen Schaden verursacht.
- Tiefe Putzrisse: Sie reichen bis an die Oberfläche des Mauerwerks. Putzabplatzungen und Feuchtigkeitsschäden drohen.
- Risse im Mauerwerk: Sie reichen bis in die tragenden Wände und können die Stabilität des Gebäudes beeinträchtigen. Eine genauere Untersuchung ist notwendig.
Feuchtigkeit im Mauerwerk
Die Folgen zeigen sich meist im Inneren des Gebäudes. Die Ursachen sind vielfältig. Neben Rissen in der Fassade kann auch eine Versalzung des Mauerwerks oder aus dem Boden aufsteigende Nässe für die Feuchtigkeit verantwortlich sein. Manchmal entsteht das Problem im Inneren des Gebäudes durch falsches Lüften, was zu Kondenswasser führt.
Andere Ursachen sind Dachrinnen, in denen sich Laub angesammelt hat, verstopfte Fallrohre oder falsch montierte Regenrinnen. Der Fachmann muss manchmal wie ein Detektiv in alle Richtungen ermitteln, um dem Schaden auf den Grund zu gehen.
Schäden am Putz sind nicht die einzigen Gründe, einen Fachmann für die Sanierung der Fassade kontaktieren. Manchmal ist die Optik ausschlaggebend, beispielsweise wenn Graffitis zu beseitigen sind.
Tipp: Wenn Sie den Putz erneuern müssen, lassen Sie gleichzeitig eine Wärmedämmung anbringen.