Reversible, also umkehrbare Klimaanlagen sind Wärmepumpen, die sich umstellen lassen. Sie liefern auf Wunsch entweder Wärme ins Haus oder eine kühlende Brise. Da diese Geräte erst seit wenigen Jahren auf dem Markt sind, liegen noch keine Erfahrungsberichte vor. Unsere Ausführungen sollen Ihnen bei der Auswahl helfen.
Reversiblen Klimageräten - Bauarten
Die Funktionsweise aller Modelle ist identisch. In einem geschlossenen Kreislauf nimmt ein Kältemittel bei niedrigem Druck- und Temperaturniveau Wärme durch Verdampfen aus der Umgebung auf. Der Kältemitteldampf wird in einem Verdichter, auch Kompressor genannt, komprimiert, wobei die Temperatur ansteigt und sich das Kältemittel verflüssigt. Dabei setzt es Wärme frei. Das flüssige und unter Druck stehende Kältemittel wird über ein Druckreduktionsventil entspannt und kühlt ab. Es gelangt wieder in den Verdampfer. Im Heizbetrieb nutzt der Verdampfer die Wärme aus der Umgebungsluft, dem Grundwasser oder der Erde, um das Kältemittel zu verdampfen.
Beim Kühlbetrieb wird die Fließrichtung des Kältemittels umgedreht: Das flüssige Kältemittel nimmt durch Verdampfen die Wärme des Raumes auf und gibt sie nach dem Verdichten an die Außenluft, das Erdreich oder das Grundwasser wieder ab.
Sie haben die Wahl zwischen Monoblock-, Mono-Split- und Multi-Split- sowie Gas-Klimageräten.
Umkehrbare Monoblock-Klimageräte
Diese reversiblen Klimaanlagen bestehen aus einem Gerät, in welchem sich der Kompressor und der Verdampfer befinden. Um die Wärme abzuführen oder im Winter zuzuführen, ist die Klimaanlage mit einem Luftschlauch ausgestattet. Diesen müssen Sie durch ein geöffnetes Fenster oder eine Maueröffnung nach außen führen. Generell besteht das Problem, dass durch die für den Schlauch benötigte Öffnung ständig Außenluft in den Raum eindringt. Die Geräte arbeiten daher nicht so effizient wie andere Ausführungen. Dafür ist ein flexibler Einsatz möglich. Sie eignen sich für kleinere Räume bis etwa 50 Quadratmeter.
Reversible Mono-Split-Geräte
Wie die Bezeichnung vermuten lässt, handelt es sich um Klimaanlagen, die in zwei Geräte aufgesplittet wurden. Beide Geräte sind durch eine Leitung verbunden, um den Kältemittelkreislauf zu schließen. Im Winter ist das Außengerät ein Verdampfer, der Wärme aus der Außenluft aufnimmt und das Innengerät ein Kompressor, der den Wohnraum beheizt. Im Sommer lassen sich die Funktionen umkehren.

Multisplit-Klimaanlage mit reversibler Technik
Die Anlagen funktionieren wie eine Mono-Split-Anlage, sie bestehen aber aus mehreren Innengeräten und einem Außengerät. Alle innen liegenden Anlagenteile sind über eine Kältemittelleitung mit dem Gerät verbunden, das sich im Außenbereich des Hauses befindet. Diese Modelle haben den Vorteil, dass sie verschiedene Räume unterschiedlich stark Beheizen oder Kühlen können.
Umkehrbare Gasklimaanlagen
Bei diesen Anlagen sorgt ein Gasmotor für die Energie, um den Prozess der Wärmepumpe in Gang zu halten. Diese Geräte heizen effizienter, da auch die Abwärme des Motors mit genutzt wird. Sie sind in der Anschaffung aber teurer.
Hinweis: Alle Splitanlagen muss ein
zertifizierter Handwerker installieren, da die Kältemittelleitung vor Ort befüllt und montiert wird.
Auswahlkriterien für reversible Klimaanlagen
Die wichtigsten Aspekte für die Entscheidung sind:
- Leistungsindikatoren: Überlegen Sie, ob Ihnen der Leistungskoeffizient im Heizmodus (COF) oder die Leistung der Klimaanlage wichtiger ist.
- Anspruchsprofil: Die Klimaanlage muss zum Haus und Ihren Ansprüchen passen. Berücksichtigen Sie alle Räume, die Sie kühlen und beheizen wollen sowie deren Größe. Wenn Sie nur gelegentlich einen Raum kühlen möchten, reicht meist ein günstiges Mono-Block-Gerät
- Kosten für den Kauf der Klimaanlage: Bitten Sie einen spezialisierten Klimatechniker Ihnen ein Angebot zu unterbreiten, das Ihr Budget und Ihre Ansprüche berücksichtigt.
Sie haben nun eine solide Grundlage, um eine reversible Klimaanlage auszuwählen. Notieren Sie am Besten alles, was Ihnen wichtig ist, bevor Sie mit einem Experten sprechen, um mit diesem gemeinsam ein Gerät auszuwählen.