Japanische Gärten gleichen eher lebenden Bildern als Gärten im europäischen Stil. Der Garten muss mit der Umgebung harmonieren. Er ist ein Ort des Wohlbehagens, der Ruhe und Ausgeglichenheit vermittelt.
Die Gärten sind bis ins Detail geplant und erfordern ein hohes Maß an theoretischem Wissen über die Gestaltung und verschiedene Handwerkstechniken. Wir stellen Ihnen drei Typen japanischer Gärten vor:
Shizen fukeishikiki, der künstliche Berg
Der Tsukiyama-Stil versucht, bekannte chinesische oder japanische Landschaften nachzubilden. Typisch sind Hügel, Gewässer und gekonnt platzierte Steine, welche die Landschaft formen. Der Chisen Teien (Teichgarten) ist ein typischer Vertreter dieser Gartenkunst.
Sie geht auf die „Gartenmalerei“ der Heian-Zeit (794–1185) zurück. Sie sind von der chinesischen Gartenkunst inspiriert und sollen die kosmische Ordnung verdeutlichen. Die Gärten symbolisieren das Werden und Vergehen sowie den Kreislauf der Jahreszeiten. Zu den Gärten gehören Nachbildungen von Häusern, manchmal sogar ganze Fischerdörfer sowie Kanäle. Bunte Sträucher und Blumen sorgen für Heiterkeit in den Gärten.
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Chaniwa, der Teegarten
Diese Gartenart entwickelte sich aus der japanischen Teezeremonie. Der Mittelpunkt ist ein Teehaus. Das Gebäude wird von einem Garten umgeben, um eine Atmosphäre der Abgeschiedenheit von der Welt zu erzeugen. Die Teegäste sollen darin zur Ruhe kommen. Eine Wartebank dient der Rast und ein Wasserstein dem Reinigen der Hände. Ein Tor am Eingang symbolisiert, das jeder der den Teegarten betritt, das Weltliche zurücklässt. Eine Bepflanzung mit dichtem Bambus oder Sträuchern vermittelt den Eindruck von Wildheit und Ursprünglichkeit.
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Karesansui, der Zen- oder Trockengarten
Dieser Stil ist in Europa der Inbegriff des japanischen Gartens. Der Karesansui besteht aus Steinen und Kiesflächen. Typisch ist das Fehlen von Wasser. Diese Gärten entstanden aus einer Notsituation. Nach dem Bürgerkrieg der Ōnin-Zeit lag Kyōto in Trümmern. Es fehlte an Geld, um die Gärten wieder herzurichten. In den Tempeln entwickelte sich um 1513 daher ein Trockengarten aus Steinen und Sand, in dem nur Moose gedeihen dürfen.
Die Gärten sind eine Vision des Universums im Sinne des Buddhismus. Dazu gehören Gruppen von drei Steinen, die Inseln und Berge symbolisieren. Ihr Anblick hat etwas zeitlos-abstraktes. Das Rechen der Kiesflächen dient der Meditation.
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Japanische Gärten sind bekannt für ihre Einzigartigkeit. Sie erfordern einen hohen Aufwand bei der Erstellung und der Pflege. Daher ist
professionelles Personal zumindest zeitweise erforderlich.