Es mag wie eine Szene aus einem Horrorfilm erscheinen, aber es ist kein ungewöhnlicher Anblick: Käfer krabbeln aus der Steckdose.
Dies kann auch in Häusern geschehen, die in der Regel sauber und von der Außenwelt abgeschottet sind. Viele Käfer brauchen nur die kleinsten Risse, um in Ihr Haus zu gelangen. Wenn sie ein Nest errichten oder eine versteckte Quelle für Nahrung und Wasser finden, können sie sich überall vermehren - auch in Ihren Steckdosen und um Ihre Verkabelung herum.
Die Käfer kommen
Es gibt viele Insekten, die eine besondere Affinität zu elektrischen Geräten haben, obwohl einige dieser Beziehungen immer noch etwas mysteriös sind. Feuerameisen zum Beispiel sind dafür bekannt, dass sie in Schaltkästen und Ampelzählern nisten. Das veranlasste zum Beispiel den Bundesstaat Texas dazu, eine Woche zur Sensibilisierung für Feuerameisen zu starten, um die Öffentlichkeit über diese weit verbreitete Geißel aufzuklären. Das texanische Verkehrsministerium hat die Forschung finanziert, um Lösungen für das Problem zu finden. Leider ist es immer noch unklar, warum diese Ameisen so von Strom angezogen werden.
Doch nicht nur in den USA gibt es solche Vorkommnisse, sondern auch in Europa, was in Texas bspw. die Ameisen sind, sind in Niederbayern die Kugelkäfer, die plötzlich in Scharen auftreten und sich ihren Weg über die Steckdosen ins Haus bahnen.
Auch wenn die genauen Ursachen teilweise unbekannt sind, so weiß man dennoch eines sicher: Treten Insekten in Massen auf, so handelt es sich um eine zerstörerische Kraft, die man so einfach nicht unter Kontrolle bekommt. Ameisen z. B. können nicht nur durch Kabelmäntel kauen, sie lösen auch instinktiv Alarmpheromone aus, wenn sie durch einen Stromschlag getötet werden. Die Pheromone beschwören zusätzliche Ameisen. Diese bekommen dann ebenfalls einen Stromschlag, so dass die Bereiche schnell dermaßen überfüllt sein können und ein Kurzschluss ausgelöst wird.
Andere Käfer, wie Kakerlaken und Bettwanzen, werden ebenfalls von Steckdosen und Elektronik angezogen. Vor allem weil sie Räume mögen, die eng, dunkel und warm sind. Doch sie sind nicht nur ekelhaft, sondern hinterlassen auch Abfälle, Rückstände und Schlachtkörper, die alle zur Korrosion von elektrischen Kontakten und Leiterplatten beitragen können.
Vertreibung der Invasoren
Wenn Sie einen Insektenbefall in einer oder mehrer Ihrer Steckdosen entdecken, sollten Sie zwar einen
Elektriker anrufen, aber erst nachdem Sie einen Schädlingsbekämpfungsspezialisten konsultiert haben. Es ist wichtig, immer zuerst mit dem Ungeziefer umzugehen und dies unter der Aufsicht eines Fachmannes zu tun. Besonders dann, wenn es einen Befall in Ihren Mauern gibt. Die Verwendung von Chemikalien zur Abtötung unsichtbarer Insekten könnte ein noch größeres Problem darstellen. Ihre Schlachtkörper können unter Umständen eine neue Art von Schädlingen anziehen.
Sollten Sie Probleme mit den Steckdosen oder Schaltern haben oder Sie merkwürdige brennende Gerüche bemerken, sollten Sie unbedingt einen Elektriker zur Wartung hinzuziehen. Es ist möglich, dass die Biester versteckte Schäden verursacht haben, die eine Kurzschluss oder sogar Brandgefahr darstellen können.
Sie können einige zusätzliche Schritte unternehmen, um die Lücken zu schließen, die die Käfer überhaupt erst in Ihr Haus lassen. Zugentlastende Schalterplattendichtungen sind eine einfache Aufklebelösung, die Sie in den meisten Baumärkten finden können. Eine Sprühschaumisolierung hingegen bietet eine länger anhaltende Lösung.
Bevor Sie eine Steckdose oder einen Schalter mit Sprühschaum abdichten, schalten Sie zunächst die Stromzufuhr zur Steckdose am Stromkasten ab. Entfernen Sie die Schalterplatte und sprühen Sie dann vorsichtig Schaumisolierung in die Risse zwischen Anschlussdose und Wand. Der Schaum dehnt sich aus, daher sollten Sie langsam anfangen und möglichst wenig verwenden.
Ihr lizenzierter,
lokaler Elektriker kann Ihnen andere Lösungen vorschlagen, um Ihre Steckdosen abzudichten. Wenn Sie also ein Gutachten benötigen, wenden Sie sich noch heute an Ihren örtlichen Elektriker.